Europäischer
Fernwanderweg E5
Erfahrungsbericht
vom 01.07. - 11.07.2002
Von Oberstdorf bis Bozen mit
Gotlinde und Uwe Manteufel
Da wir gute Erfahrungen in puncto Information über den E5 im Internet gemacht haben, sind wir wild entschlossen auch einmal unsere Erfahrungen über den E5 weiterzugeben.
Wie schon erwähnt, hat unsere Planung auf der Grundlage von Informationen aus dem Internet, den dort erwähnten Karten und Bücher und natürlich unserer eigenen Erfahrungen basiert. Aber ohne Unterstützung von Freunden geht gar nichts.
Meine Frau Gotlinde hatte mit vollen Getränkeflaschen 9,5 Kg und ich 12,5 Kg. Gepäck dabei. Unserer Meinung nach ist das die oberste Grenze für Mann oder Frau wenn der Spaß am Bergwandern nicht durch Rücken- oder Schulterschmerzen verdorben werden soll. Bei dieser Tour gilt es zu bedenken, dass des öfteren in Dörfern übernachtet wird und dem entsprechend auch ein paar normale Schuhe und saubere Hose/Hemd mitgenommen werden muß. Es soll ja evtl auch einmal eine Ortsbesichtigung oder ein Restaurantbesuch stattfinden. Auch sollten in den Rucksack Ohrstopfen zum Einschlafen in den Lagern, da sehr viele Schnarcher vor Ort sind. Ansonsten kann mitgenommen werden, was man meint mitnehmen zu müssen. Immer unter Beachtung der Gewichtsgrenze. Auf unserer Tour hat es einmal sehr schlechtes Wetter Regen und Sturm gegeben auf ca. 2000 m Höhe. Der E5 Wanderer vor uns hatte keine Regensachen, wohl aber einen Regenschirm mit, der hat bei dem Sturm ca. 30 Sekunden gehalten. Also, Regenschirm zu Hause lassen, schon alleine wegen des Gewichts.
Die Karten, die uns im Internet empfohlen worden sind,
die Kompass Karten 120(ISBN 3-85491-412-1) und 121(ISBN 3-85491-413-x)haben
wir mitgenommen . Auf diesen beiden Karten ist die gesamte Strecke dargestellt.
Nachteil ist, dass man nur sehr wenig um sich herum erfährt, weil die Karte
nur einen Streifen rechts und links zeigt. Wir haben öfter bedauert nicht
eine größere Karte zu haben, um auch die Berge um uns herum besser einschätzen
zu können und namentlich zu benennen . Die beiden Karten reichen aber für
die Wegfindung vollkommen aus.
Ein Informationsbuch haben wir uns auch
besorgt. Und zwar auch von Kompass " Europäischer Fernwanderweg E5"(
ISBN 3-8134-0170-7). Das Buch haben wir auch mitgeschleppt( trotz Gewicht).Dies
hat sich aber gelohnt weil wir des öfteren wertvolle Hintergrundinformationen
geliefert bekommen haben. z.B. den Namen der Kapelle auf dem Weg zur Kemptner
Hütte "Maria am Knie . Wallfahrtsort der Holzgäuer seit 350 Jahren"
Bergerfahrung ect.:
Wer den E5 macht sollte unbedingt einigermaßen Schwindelfrei sein. Es kommen zwar wenige Stellen vor, die dieses erfordern, aber auch wenige Stellen können zu einem unüberwindlichen Hindernis werden. Auch eine gewisse Fitness sollte vorhanden sein. Dies hat aber nichts mit dem Alter zu tun. Wir sind teilweise mit zwei sehr netten über 60jähjrigen gegangen, die es voll durchgezogen haben. Mann sollte sich auch nicht dazu hinreißen lassen, um die Wette zu wandern. Der Weg ist lang und einen Pokal gibt es nicht. Wir hatten sehr viele Jüngere, die zu Anfang sehr schnell waren, aber dann aufgegeben haben, weil sie keine Lust oder Kraft mehr hatten. Die Touren sind alle auch in einem langsameren Tempo mit viel Pause zu schaffen. Gerade im Sommer ist es noch um 21 Uhr hell. Wir waren meistens um 14:00 bis 17:00 Uhr am Ziel.(Teilweise zu früh ,weil ich dann zuviel Bier getrunken habe)
Geld:
Das Geld fliesst einem nur so durch die Finger. Wer also
meint, auf den Bergen ist alles umsonst, der hat noch schöne Träume. Eine
Übernachtung im Bettenlager kostet für DAV Mitglieder 5,50€ sonst 11,00€
.Da kann man eigentlich nicht meckern. Die Summe der vielen Tage macht es
aber. Ohne Frühstück. Das kostet dann auch noch mal 5,00€ oder so.
Die
Übernachtungen in den Dörfern sind auch nicht billig, da immer ein "Nur
eine Nacht" Zuschlag dazu kommt. Rechnet zwischen 16,- und 35
€ pro Person.
Es kann also ein ganz normaler Urlaub in irgendeinem Hotel
als Kostenfaktor angenommen werden.
Wir möchten hier eine kurze Hüttenbewertung vornehmen die natürlich nur unserer Momentaufnahme entspricht. Bei einem nächsten Besuch kann das schon wieder ganz anders sein..