Der zweite Tag lief etwas schleppend an. Lag es etwa an den zwei oder drei
Bier am Abend zuvor ? Oder nur die Luftveränderung ? Egal. erstmal über den
Berg und dann in das schöne Lechtal hinab zum Dörflein Holzgau. Ab hier kann
ich nur jedem empfehlen mit dem Bus-Taxi zur Materialbahn der Memminger Hütte
mitzufahren. Bei mind. 4 Personen kostet das pro Nase zwar 11,-€ , aber wer
die ganze Strecke abläuft braucht mindestens 3 Stunden. Wir hatten auch ein
paar junge Leute, die sehr schnell die Strecke abgelaufen sind und dann nochmal
zur Memminger Hütte sehr steil ca. 2 Stunden berauf . Sie haben fast alle nach
dem 4. Tag aufgegeben. Vielleicht haben sie sich doch überschätzt. Das Tal das
dort zur Memminger Materialbahn beschritten wird ist auch nicht so sehenswert,
dass man sich dort ein paar Stunden aufhalten muss. Im übrigen ist der Bus/Taxifahrer
ein unbedingtes muss als Informationsquelle. Die Fahrt dauert etwa 1 Stunde.
Ich glaube, der nette Mann hat diese ganze Stunde über Geschichten erzählt.
Themen wie Pflanzenwelt, Entstehung der Fahrbahn , Memminger Hütte Umbau, wie
sein Chef aufgewachsen ist und das Geschäft übernommen hat usw. Und diese Geschichten
auch noch sehr witzig und gut erzählt. Ein wirkliches Erlebnis.
So
aber jetzt sind wir auch an der Materialbahn angekommen. Wer will kann seinen
Rucksack mit der Bahn befördern lassen. Ich persönlich halte davon nichts. Und
umsonst ist es auch nicht. Wie schon kurz erwähnt geht es jetzt sehr steil zum
Seewibach Wasserfall und dann weiter hoch zur Memminger Hütte. Wenn die
Hütte gesichtet wird erkennst du auch die Haflinger am Seewisee .
Bei uns war es leider so das die Umbauarbeiten der Hütte noch nicht abgeschlossen
waren. Elektriker und Fliesenleger waren noch am Werkeln. Was aber nicht unbedingt
störend war. Was störend war, das nur ein Container - WC hinter der Hütte für
ca. 50 Menschen vorhanden war. Auch eine Waschgelegenheit in Form von einem
Trog der ebenfalls draußen stand ( in der zugigsten Ecke überhaupt) und mit
einem Wasserhahn bestückt war konnte nicht unbedingt Begeisterungsstürme hervorrufen,
da es an diesem Abend ca. 2 Grad kalt und sehr stürmisch war. Aber das schlimmste
war eigentlich, dass diese Informationen mühsam aus dem Hüttenwirt herausgepresst
werden mussten. Es kann also getrost gesagt werden, dass null Luxus vorhanden
war.
Jetzt könnte jemand ja annehmen das die Preise in irgendeiner Form
angepasst werden würden. Wurde auch gemacht. Aber leider in die verkehrte Richtung
aus meiner Sicht. Aus der Hüttenwirt Sicht war das wohl aber richtig. Der Umbau
muss ja bezahlt werden.
Diese Hütte war die absolut teuerste von allen Hütten. Teilweise grenzte das an Wucher. Ich gehe mal davon aus, dass die nächsten Besucher ein etwas besseren Standard erleben dürfen, die Preise allerdings werden sich warscheinlich nicht mehr senken.
Fazit: Auf dieser Hütte nur das Notwendigste verzehren. Es muss nicht
immer Kaffee sein. Teebeutel tun es auch.